Bildungsgang Erzieherin/Erzieher
Perspektiven
Die berufliche Abschlussprüfung führt zur staatlichen Anerkennung als Erzieherin/Erzieher und zur Fachhochschulreife mit Studienberechtigung in Rheinland-Pfalz. Mögliche Arbeitsbereiche sind z.B. Kindertageseinrichtungen, Grundschulen, Hort, Kinder- und Jugendheime, Hilfen zur Erziehung, Offene Jugendarbeit, Krankenhäuser und Reha-Kliniken und Einrichtungen für Menschen mit Behinderung. Vielfältige Weiterbildungsmöglichkeiten bestehen z.B. in den Bereichen Heilpädagogik, Organisation und Führung sowie in begleitenden Studiengängen an Fachhochschulen.
Voraussetzungen
Die formale Aufnahmevoraussetzung für die Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin zum staatlich anerkannten Erzieher sind:
1. ein qualifizierter Sekundarabschluss I und
- eine abgeschlossene Berufsausbildung zur Sozialassistentin/ zum Sozialassistenten oder
- eine abgeschlossene, mindestens zweijährige Berufsausbildung oder
- eine abgeschlossene, mindestens dreijährige Berufsausbildung nach dem Berufsbildungsgesetz oder
- eine mindestens dreijährige hauptberufliche einschlägige Tätigkeit oder
- das mindestens dreijährige Führen eines Familienhaushaltes mit mindestens einem minderjährigen Kind
oder
2. die allgemeine Hochschulreife oder die Fachhochschulreife jeweils in Verbindung mit einer mindestens viermonatigen, einschlägigen praktischen Tätigkeit. Bei der berufsbegleitenden Form verkürzt sich diese Tätigkeit auf sechs Wochen.
Ausbildungsverlauf Vollzeit/berufsbegleitende Ausbildung
Die Ausbildung in Vollzeit dauert insgesamt bis zu drei Jahre, davon finden zwei Jahre Vollzeit in der Schule und das dritte Jahr in einer selbstgewählten sozialpädagogischen Einrichtung statt.
Um an der berufsbegleitenden Ausbildung teilnehmen zu können, benötigen Sie einen Arbeitsvertrag mit einer sozialpädagogischen Einrichtung mit einem Mindestumfang von 50 % einer Vollzeitstelle, um die praktischen Anforderungen der Ausbildung zu erfüllen. Ein Kooperationsvertrag regelt die Zusammenarbeit zwischen Einrichtung und Fachschule. Diesen finden Sie als Vordruck ebenfalls auf der Homepage. Dieser sollte Ihrer Bewerbung beigefügt werden.
Die Ausbildung gliedert sich in drei Praxistage und zwei Schultage, an denen die theoretischen Inhalte vermittelt werden. Zusätzlich gibt es eine Selbstlernzeit von bis zu fünf Stunden pro Woche.
Ausbildungsinhalte
Die Ausbildung vermittelt fachliche, methodische und praktische Kompetenzen für die Aufgaben in den verschiedenen pädagogischen Arbeitsfeldern.
Fachrichtungsübergreifender Lernbereich:
- Deutsch/Kommunikation
- Englisch
- Politik/Gesellschaft
- Naturwissenschaftliche Bildung
Fachrichtungsbezogener Lernbereich:
- LM1 Berufliche Identität und professionelle Perspektiven weiterentwickeln
- LM 2 Pädagogische Beziehungen gestalten und mit Gruppen pädagogisch arbeiten
- LM 3 Lebenswelten und Diversität wahrnehmen, verstehen und Inklusion fördern
- LM 4 Sozialpädagogische Bildungsarbeit in den Bildungsberiechen professionell gestalten (u.a. Kunstpädagogik, frühe mathematische Bildung, musikalische Erziehung, Spiel- und Bewegungserziehung, naturwissenschaftliche Förderung, Bildung und Kompetenzerwerb)
- LM 5 Erziehungs- und Bildungspartnerschaften mit Eltern und anderen Bezugspersonen gestalten sowie Übergänge unterstützen
- LM 6 Institution und Team entwickeln sowie in Netzwerken kooperieren
- LM 7 Prozesse religiöser Bildung und Erziehung gestalten
- LM 8 Fachpraktische Kompetenzen im Berufspraktikum erweitern
- LM 9 Vertiefung in einem Bildungsbereich
Bewerbung
Bewerbungen sollen bis zum 31. Januar des Jahres, in dem der Ausbildungsgang beginnt, eingereicht werden. Auch spätere Bewerbungen können vorbehaltlich berücksichtigt werden.
Aufstiegs-Bafög
In der Vollzeitausbildung besteht die Möglichkeit der finanziellen Unterstützung, die in der Erzieherausbildung ab 840 Euro pro Monat beträgt.